Türkische Küche
Kebap
Die türkische Küche kennt eine Vielzahl von aromatischen Fleischgerichten, das bekannteste ist Kebap, was auch hierzulande ein beliebter Imbiss ist. Kebap ist in der türkischen Küche der Oberbegriff für gegrilltes Fleisch, das auf verschiedene Arten serviert werden kann. Während der Döner Kebap – kräftig gewürzte und gegrillte Scheiben Lammfleisch – in Deutschland meist im Fladenbrot mit Soßen und Salat als Fast Food serviert wird, reicht man das Fleisch in der Türkei traditionell mit Beilagen wie Reis und Salat auf einem Teller. Varianten wie Hühnerfleisch oder Fleisch vom Rind bzw. Kalb werden nur außerhalb der Türkei angeboten.
Eine weitere Art, Kebap zu servieren, ist der Iskender Kebap. Hier wird das Lammfleisch ebenfalls auf einem Dönerspieß gegrillt und auf Fladenbrotstückchen mit Tomatensoße, Naturjogurt und zerlassener Butter übergossen serviert.
Adana Kebap besteht aus Hackfleisch, welches sehr scharf gewürzt und am Spieß gegrillt wurde. Milder gewürzt heißt dieses Gericht Urfa Kebap. Der Sis Kebap hingegen wird mit zuvor mariniertem Lammfleisch zubereitet und zusammen mit Tomaten und Paprika auf dem Grillspieß serviert. Es existieren zahlreiche weitere Kebap-Gerichte, die sich in der Würzung oder hinsichtlich der Beilagen unterscheiden.
Köfte
Hinter den Begriff Köfte verbergen sich türkische Frikadellen, für die es ebenso zahlreiche Zubereitungsvarianten gibt, die sich von Region zu Region unterscheiden. Sie bestehen aus Lamm- oder Rinderhackfleisch und Gewürzen.
Eine klassische Zubereitungsart für Köfte sind Kuru Köfte. Hierbei besteht die Masse aus Hackfleisch, Brotstückchen und gehackten Zwiebeln. Gewürzt wird mit Pul Biber, dem scharfen Paprikapulver sowie Pfeffer, Petersilie, Kreuzkümmel und Salça, einer Paste aus Paprika oder Tomaten.
Sulu Köfte, auch Izmir Köfte genannt, bestehen aus Hackfleisch, Pul Biber und Pfeffer und werden zusammen mit Kartoffeln und Peperoni oder Tomaten in einem Schmortopf aus Ton oder im Ofen gegart.
Manche Köfte-Arten werden walzenförmig gerollt, so zum Beispiel Inegöl Köfte oder Tekirdag Köfte, die nach speziellen Rezepten der jeweiligen Region zubereitet werden. Auch die sogenannten „Frauenschenkel-Frikadellen“ (Kabinbudu Köfte) sind nicht rund, sondern länglich und größer als andere Köfte-Varianten. Zu den weiteren Zutaten neben Hackfleisch und Zwiebeln zählen auch Ei, Reis und rote Chilis.
Sehr bekannt sind auch Çig Köfte, übersetzt bedeutet dies „rohe Köfte“. Diese Art besteht aus fettarmem Lammhack und Gewürzen und wird roh verzehrt. Die vegetarische Variante ist ebenfalls beliebt, hier wird das Fleisch durch Weizen ersetzt.
Pide
Die Grundlage für Pide-Gerichte ist der Teig für Pide Ekmegi, ein traditionelles türkisches Fladenbrot. Pide Ekmegi ist etwas dicker und recht weich und besteht aus Hefeteig. Es wird mehrfach am Tag frisch gebacken und ist als Beilage bei allen Mahlzeiten sehr beliebt. Es gibt ebenfalls spezielle Pide-Restaurants, die hauptsächlich überbackene Pide anbieten. Dabei wird der Fladenbrotteig in der Regel rautenförmig bzw. zu kleinen Schiffchen ausgezogen und mit Zutaten wie Hackfleisch oder Käse überbacken, so dass eine vollständige Hauptmahlzeit entsteht.
Dabei gibt es zahlreiche Variationen wie zum Beispiel Peynirli Pide, hier wird das Fladenbrot mit Ziegenkäse überbacken, bei Kasarli Pide mit Kasar-Käse. Pide kann auch mit Ei belegt werden, das Gericht heißt dann Yumurtali Pide. Kusbasili Pide wird mit gewürfeltem Lammfleisch belegt. Der Name Kusbasili geht auf die Größe der Fleischwürfel zurück: Kusbasili bedeutet Vogelkopf.
Kiymali Pide wird mit Hackfleisch belegt und Sucuklu Pide mit der würzigen Wurst Sucuk. Bei Patatesli Pide handelt es sich um Pide mit Kartoffeln. Eine weitere Variante ohne Fleisch ist Ispanakli Pide mit Spinat. Zu Pide werden traditionell Schwarztee und Ayran, ein kaltes Joghurtgetränk, gereicht.