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Gefro Küchenlexikon

Schwedische Küche

Köttbullar

Köttbullar sind die traditionellen Fleischbällchen, die unseren Frikadellen recht ähnlich sind. Sie bestehen aus Rinderhackfleisch, Hühnerei, angebratenen Zwiebeln und eingeweichtem Paniermehl. Gelegentlich werden die Köttbullar auch mit Elchfleisch statt mit Rinderhack zubereitet. Zum Würzen verwendet man Pfeffer, Salz und Piment. Gebraten werden die Köttbullar in Butter. Viele Familien haben ihre eigenen Rezepte für die Zubereitung der Köttbullar, die sich regional unterscheiden können.

Die Fleischbällchen werden traditionell mit Kartoffelpüree bzw. Salzkartoffeln und Preiselbeermarmelade, Kompott oder einer Sahnesoße serviert. An Festtagen wie Weihnachten oder Mittsommer gehören Köttbullar zu jeder schwedischen Mahlzeit bzw. zu jedem Buffet dazu.

Lutfisk

Bei Lutfisk handelt es sich um ein traditionelles Fischgericht, welches in allen skandinavischen Ländern genossen wird, besonders in Schweden. Im Deutschen ist dieses Gericht als Stockfisch bekannt, wobei es sich hier genau genommen um eine Veredlung des Stockfischs handelt. Dorsch, Seelachs, Leng sowie Schellfisch sind die am häufigsten verwendeten Fischsorten für Stockfisch.

Der Name Stockfisch stammt daher, dass immer zwei Fische zur Trocknung an den Schwanzflossen aneinander gebunden und danach auf Gestellen aus Holz (Stöcken) aufgehängt werden. Durch die Trocknung wird der Fisch haltbar gemacht. Damit aus dem getrockneten Stockfisch Lutfisk wird, legt man den Fisch für fünf bis sechs Tage in einer Lauge ein (Lutfisk bedeutet „Laugenfisch“). Diese besteht aus Birkenasche bzw. Ätznatron. Dadurch wird der Fisch rehydriert, die Konsistenz erinnert an Gelatine. Nach dem Einlegen in der Lauge wird er abgespült und zubereitet.

Lutfisk wird gerne an Weihnachten serviert, er ist Bestandteil des traditionellen „julbord“, dem Weihnachtsessen. Er muss vorsichtig gegart werden, damit er nicht zerfällt. Oftmals wird er vor dem Garen mit Salz bedeckt, um das Wasser zu entziehen. Als Beilage werden Kartoffeln, Erbsenpüree sowie ausgelassener Speck gereicht.

Biff á la Lindström

Biff à la Lindström ist ebenfalls ein Gericht, das gerne in der Weihnachtszeit verzehrt wird. Bei Biff à la Lindström (Biff leitet sich vom engl. beef ab) handelt es sich um ein Hacksteak aus Rinderhackfleisch, das mit Roter Beete und Kapern verfeinert wird. Biff à la Lindström wird meist mit Kartoffeln serviert, die fächerförmig eingeschnitten werden und einer Gemüsebeilage.

Bei der Frage, wer sich hinter dem Namensgeber des Gerichts verbirgt, wird gleichzeitig die Herkunft dieser Spezialität hinterfragt.
Dazu gibt es zwei Legenden:
Zum einen lassen die Kapern sowie die Rote Beete in der Fleischmasse darauf schließen, dass es ein Gericht russischer Herkunft ist. Hierbei soll ein Kapitän und Lebensmittelhändler aus St. Petersburg namens Lindström im Jahre 1862 in einem Hotel in Schweden zu Gast gewesen sein. Dort hat er angeblich die Zutaten für sein Hacksteak und das der restlichen Gäste am Tisch selbst zusammen gemischt und sie anschließend in der Küche braten lassen.
Die zweite Legende besagt, dass am Ende des 19. Jahrhunderts der norwegische Schiffskoch Adolf Henrik Lindstrøm bei Amundsens Expeditionen die schwindenden Fleischvorräte mit Roter Beete streckte.

 

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