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Gefro Küchenlexikon

Niederländische Küche

Stamppot

Stamppot ist ein traditioneller Eintopf der niederländischen Küche, dessen Bekanntheit als Nationalgericht mittlerweile ein wenig nachgelassen hat. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus gestampften Kartoffeln und Gemüse. Übersetzt bedeutet Stamppot „Stampftopf“. Es gibt mehrere Rezeptvarianten für Stamppot, die mit unterschiedlichen Gemüsesorten zubereitet werden und verschiedene Namen tragen. Traditionell wird der Eintopf mit gebratenen Zwiebeln und Rookwurst (geräucherte Schinkenwurst) serviert.

Am häufigsten wird Grünkohl verwendet wie beim Boerenkool Stamppot, der neben Kartoffeln und Grünkohl auch Speck und Rookwurst enthält. Eine andere Variante ist Blauwe Bliksem, ein Eintopf aus Kartoffeln und Birnen mit Hackfleisch und geräuchertem Speck oder Bratwurst. Mit Kartoffeln, Bohnen und Rookwurst hingegen wird der Snijbonen Stamppot zubereitet.

Einen besonderen Hintergrund hat das Gericht Hutspot, ein Eintopf aus gestampften Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln. Eine Legende besagt, dass am 03.10.1574 ein Junge aus Leiden vor den Stadttoren einen Topf mit Resten einer Mahlzeit fand, welche die Spanier bei ihrer Flucht zurück ließen, nachdem sie ihre Belagerung aufgeben mussten. Mit diesem Gericht wurde die hungernde Bevölkerung versorgt, seitdem ist Hutspot das traditionelle Gericht des 03. Oktober.

Erwtensoep

Erwtensoep, auf Deutsch Erbsensuppe, ist ein weiteres typisches Gericht für die niederländische Küche. Im Niederländischen wird die Suppe auch gerne als „snert“ bezeichnet, wenn es sich um die Suppe vom Vortag handelt und sie dicker und aromatischer ist. Bei der Erwtensoep handelt es sich um ein Gericht, das vorwiegend im Winter und an kalten Tagen gegessen wird. Die niederländische Erbsensuppe ist sehr viel sämiger und dicker als die deutsche Version.

Für die Zubereitung werden zunächst Spalterbsen über Nacht in Wasser eingeweicht. Anschließend werden sie mit kleingeschnittenen Kartoffeln und gewürfeltem Speck oder auch Wurststückchen gekocht, bis eine gebundene Suppe entsteht. Einige traditionelle Rezepte enthalten außerdem noch Knollensellerie und Lauch, dafür keine Kartoffeln.

In vielen Teilen der Niederlande wird als Beilage ein Stück Roggenbrot gereicht, das mit Butter bestrichen und anschließend mit gekochtem Hamburgerspeck oder Käse belegt wird.

Hollandse Nieuwe

Beim Hollandse Nieuwe handelt es sich um rohes Filet vom Hering, er ist sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland als Matjes bekannt. Hollandse Nieuwe sind junge Heringe, die verarbeitet werden, ehe sie die Geschlechtsreife erreicht haben. Sie sind daher besonders mild im Geschmack.

Nach dem Ausnehmen werden die Heringe fünf Tage lang in einer Salzlake eingelegt, die Reifung erfolgt durch fischeigene Enzyme. Dieses Herstellungsverfahren wurde bereits im Mittelalter entwickelt. Im Unterschied zum norddeutschen Matjes ist der Salzgehalt der Lake beim niederländischen Matjes niedriger, was ebenfalls zu einem milden Geschmack beiträgt. Damit der Hollandse Nieuwe gesundheitlich unbedenklich ist, wird in den Niederlanden eine Kühlung auf -45 Grad vorgeschrieben, bevor der Hering gesalzen wird.

Hollandse Nieuwe wird traditionell zum Verzehr am Schwanz gehalten und kopfüber verspeist. Dazu werden gerne rohe, fein gewürfelte Zwiebeln gereicht, in denen der Hering gewälzt wird. Diese Art des Verzehrs wird auch als Haringhappen bezeichnet. Eine weitere typische Art Hollandse Nieuwe zu servieren, ist mit Zwiebelwürfeln und sauren Gurken in einem weichen Brötchen aus Weißmehl.

 

 

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