Europa
Britische Küche
Die britische Küche besteht nicht nur aus traditionellen Gerichten, ihre Landhausküche vermischt sich mit internationalen Einflüssen der Einwanderer. Zahlreiche regionale Gerichte mit frischen Zutaten sind mitunter aufwendig in der Zubereitung und beweisen, dass die Küche Großbritanniens nicht nur auf Fast Food basiert, wie ihr oft zu Unrecht vorgeworfen wird. Mahlzeiten wie z.B. das Englische Frühstück oder der Nachmittagstee sind dabei Klassiker mit Tradition.
Irische Küche
Die irische Küche ist bekannt für ihre einfachen Gerichte. Viele Speisen werden oft als „Arme-Leute-Essen“ bezeichnet, was auf zahlreiche Hungersnöte in der Vergangenheit zurückzuführen ist, was dem Geschmack jedoch keinen Abbruch tut. Mit frischen, regionalen Zutaten werden aromatische und zugleich bodenständige Gerichte gekocht..
Schwedische Küche
Die schwedische Küche gilt als „einfache Küche“, ist aber dennoch aromatisch und facettenreich. Grundlage für schwedische Spezialitäten sind in der Regel Fisch, Fleisch (vor allem Wild wie Elch oder auch Rind) sowie Beeren und Pilze, die dort heimisch sind. Neben einfacher Hausmannskost sind Süßspeisen und Backwaren sehr beliebt. .
Norwegische Küche
Die Küche Norwegens ist durch das Klima des Landes geprägt, denn die langen Winter und kurzen Sommer ermöglichen nur eine begrenzte Landwirtschaft. Daher bilden Milch- und Fischprodukte die Basis der traditionellen Landesküche ebenso wie Getreide und Walfleisch. Heutzutage ist Fleisch ebenfalls ein fester Bestandteil vieler Gerichte. Trotz regionaler und einfacher Zutaten ist die norwegische Küche sehr reichhaltig.
Dänische Küche
Die Küche Dänemarks ist sehr gehaltvoll und facettenreich, was vor allem der geographischen Lage des Landes zuzuschreiben ist. Die zahlreichen Küstenregionen bieten eine große Vielfalt an Fischsorten und Krustentieren, gleichzeitig ist die Landwirtschaft ebenso vielfältig. Die Hauptmahlzeiten bestehen aus Fisch, Fleisch sowie aus Michprodukten. Bäckereierzeugnisse sind ebenso beliebt. In den letzten Jahren besinnt sich die Küche Dänemarks sehr stark auf Traditionen sowie regional erhältliche Zutaten.
Finnische Küche
Da Finnland eine noch relativ junge Geschichte als eigenständiges Land besitzt, ist auch die finnische Küche entsprechend jung. Die Gerichte zeichnen sich durch einen starken Einfluss der benachbarten Länder aus: Die schwedische und die russische Küche haben sichtbare Einflüsse auf finnische Spezialitäten genommen. Typisch finnische Gerichte bestehen meist aus Fisch und verschiedenen Fleischsorten sowie Kartoffeln. Brot wird ebenfalls viel verzehrt.
Russische Küche
Die russische Küche zeichnet sich durch zahlreiche wärmende Suppen und Eintöpfe sowie eine Vielzahl an Teigwaren aus. Auch Fleischgerichte gehören zu den landestypischen Speisen. Einige wenige Gerichte der russischen Küche wie die beliebten gefüllten Teigtaschen sind weltbekannt, andere traditionelle Speisen dagegen nur innerhalb Russlands. Die gesamtrussische Küche beeindruckt durch ihre Einheitlichkeit, obwohl es sich um ein so großes Land handelt.
Griechische Küche
Die griechische Küche wird der mediterranen Küche zugeordnet. Die geographischen Gegebenheiten des Landes spielen eine große Rolle für die Regionalküchen: Zum einen werden in den Küstenregionen vorwiegend Meeresfrüchte und Fisch verzehrt, zum anderen wachsen im Inland und den bergigen Regionen zahlreiche Wildkräuter und Gemüse. Außerdem ist in den gebirgigen Regionen groß angelegte Viehzucht schwierig, sodass vorwiegend Ziegen- und Lammfleisch verzehrt wird.
Spanische Küche
Die spanische Küche setzt sich aus zahlreichen regionalen Küchen zusammen, so dass die Landesküche sehr vielfältig ist. In den Küstenregionen beherrschen Meeresfrüchte und Fisch den Speiseplan, im Inland werden dagegen viele Eintöpfe mit Hülsenfrüchten zubereitet.
Die Geschichte Spaniens trägt ebenfalls zum Facettenreichtum der spanischen Küche bei, denn die Mauren und Sephardim beeinflussten mit ihrer Kultur ebenso den kulinarischen Bereich wie die Entdeckung Amerikas, welche die Einfuhr zahlreicher neuer Lebensmittel mit sich brachte.
Portugiesische Küche
Die portugiesische Landesküche beeindruckt trotz der geringen Größe des Landes durch ihre Vielfalt. Zum einen stehen zahlreiche Fischsorten und Meeresfrüchte auf dem Speiseplan, zum anderen werden auch viel Reis und Gemüse verzehrt, besonders Bohnen nehmen einen hohen Stellenwert bei portugiesischen Gerichten ein. Die Küche des Nordens ist besonders deftig und nahrhaft: Viel Fleisch sorgt dafür, die kalten Winter zu überstehen.
Italienische Küche
Die italienische Küche ist international äußerst bekannt – auch durch zahlreiche landestypische Produkte, die in den Gerichten verwendet werden: Olivenöl, Teigwaren wie Pasta und Pizza und zahlreiche Wurst- und Käsesorten wie z.B. Parmaschinken oder Mozzarella.
Die italienische Landesküche ist sehr vielfältig aufgrund der geographischen Gegebenheiten und der weit zurückreichenden kulinarischen Tradition. Dabei werden zwei verschiedene Arten der Küche unterschieden: Die gehobene „cucina alto-borghese“, die seit der Renaissance besteht sowie die bäuerliche und städtische „cucina povera“. Eine typisch italienische Essgewohnheit ist die Einteilung des Hauptgangs in eine erste und zweite Hauptspeise.
Luxemburgische Küche
Die Küche Luxemburgs ist von den kulturellen Einflüssen der angrenzenden Länder geprägt. Frankreich und Deutschland beeinflussen auch in kulinarischer Hinsicht das flächenmäßig kleinere Land. Dabei liegt der Ursprung vieler Gerichte in der landwirtschaftlichen Geschichte, so wie es bei der gutbürgerlichen Küche Deutschlands der Fall ist. Gleichzeitig sind viele Gerichte jedoch recht aufwändig, was auf den Einfluss der feinen französischen Küche zurückzuführen ist.
Niederländische Küche
Die Nationalküche der Niederlande zeichnet sich durch einfache Zutaten und deftige Gerichte aus. Da viel Gemüse gezüchtet wird, spielen zahlreiche Gemüsesorten eine große Rolle. Milch und Milchprodukte wie Käse und Butter finden ebenfalls Verwendung in vielen Gerichten aufgrund der ausgeprägten Viehwirtschaft.
Dank der angrenzenden Nordsee wird außerdem viel Fisch zubereitet. Mit Indonesien als ehemaliger niederländischer Kolonie haben indonesische Speisen ebenfalls Eingang in die Landesküche der Niederlande gefunden.
Belgische Küche
Die belgische Küche ist in zwei Regionalküchen unterteilt: Die flämische Küche und die wallonische Küche. Dies ist auf die kulturelle und landschaftliche Unterteilung des Landes zurückzuführen. In der flämischen Küche wird viel Fleisch und Fisch verarbeitet, was mit der ausgeprägten Landwirtschaft im Inland und der Nähe zur Nordsee begründet wird. Die Küche Walloniens hingegen weist deutliche Einflüsse der französischen Küche auf, sie ist oftmals recht deftig.
Französische Küche
Die französische Landesküche ist weltweit bekannt für ihre raffinierten und qualitativ hochwertigen Gerichte, die sogenannte Haute cuisine. Neben dieser französischen Nationalküche existieren zahlreiche Regionalküchen im Land, deren Zutaten und Rezepte auf geographische und kulturelle Gegebenheiten zurückzuführen sind. Viele Franzosen legen sehr viel Wert auf die Essenszubereitung und den genussvollen Verzehr, dieser Bereich nimmt einen großen Teil im Alltag ein. Die französische Nationalküche ist von enormer Wichtigkeit für die Kultur, sodass 2010 das „gastronomische Mahl der Franzosen“ von der UNESCO als Kulturerbe bezeichnet wurde.
Schweizer Küche
Die Schweizer Küche ist von großen regionalen Unterschieden geprägt, was sich durch die starke Beeinflussung durch die angrenzenden Nachbarländer erklären lässt. Die kulinarischen Einflüsse Frankreichs, Norditaliens und Deutschlands sind deutlich sichtbar wie zum Beispiel bei den Rösti der Deutschschweizer Küche oder beim Raclette in der französischsprachigen Romandie. Die unterschiedlichen Sprachen, die in der Schweiz gesprochen werden, können daher als grobe Aufteilung der Landesküche dienen. Die Schweiz ist für zahlreiche Käsesorten bekannt, diese werden gerne in typischen Gerichten verwendet.
Österreichische Küche
Die Landesküche Österreichs ist von zahlreichen regionalen Unterschieden geprägt. Oftmals wird sie fälschlicherweise mit der Wiener Küche gleichgesetzt, die kulinarischen Einflüsse Norditaliens, Böhmens und Ungarns sorgen jedoch für facettenreiche Gerichte und Rezepte. Die kaiserliche und königliche Monarchie Österreich-Ungarn hat großen Einfluss auf die Esskultur ausgeübt. Besonders Süßspeisen und Mehlspeisen wie Strudel und Schmarrn sorgen für die Bekanntheit der österreichischen Küche.
Polnische Küche
Die Besonderheit der polnischen Küche liegt darin, dass sie relativ einheitlich ist. In Polen existieren zwar zahlreiche Regionalküchen, die ihre eigenen Spezialitäten aufweisen, jedoch sind die Essgewohnheiten und Gerichte im ganzen Land von einem einheitlichen Standard geprägt. Dabei war die ländliche Küche der Bauern ebenso einflussreich wie die Küche des polnischen Adels. Die Landesküche Polens ist sehr eng mit der Küche der im Osten angrenzenden Nachbarländer verwandt. Auch Einflüsse aus der skandinavischen Küche zeichnen die polnische Küche aus.
Ungarische Küche
Die Küche Ungarns ist von den landschaftlichen Gegebenheiten der Umgebung geprägt: Gemüse wird ebenso reichlich angebaut wie verschiedene Obstsorten, auch Weinanbau wird betrieben. Die Haltung von Weidevieh ergänzt die kulinarischen Merkmale der Landesküche ebenso. Am Balaton bereichert Fisch den Speiseplan. Eine besondere Rolle in der ungarischen Küche spielt Paprika, die nicht nur frisch in zahlreichen Gerichten verarbeitet, sondern auch als Pulver oder püriert verwendet wird. Sauerrahm ist ebenfalls aus den Gerichten der ungarischen Küche nicht wegzudenken. Traditionell wird in Ungarn im Kessel gekocht.
Kroatische Küche
Die Küche Kroatiens ist sowohl historisch als auch geografisch vielseitig verwurzelt. Daher zeichnet sie sich durch facettenreiche Gerichte und Rezepte aus. Hierbei spielen die einzelnen Regionalküchen eine große Rolle: Die Küstenregion wird durch die alte griechische, römische und illyrische Küche beeinflusst sowie durch die Mittelmeerküche Frankreichs und Italiens. Das Inland hingegen ist eher durch die kulinarischen Traditionen Ungarns und Österreichs sowie durch die Besatzung der Osmanen geprägt. Gerichte mit Fleisch und Fisch sind sehr beliebt, ebenso wie Suppen, Käse und Wein.
Tschechische Küche
Die reichhaltige tschechische Küche ist bei uns als böhmische Küche bekannt und bezeichnet nicht nur die kulinarische Landschaft der Tschechischen Republik, sondern auch Mährens und Schlesiens. Die geographischen Gegebenheiten beeinflussen die Zutaten und Gerichte der traditionellen tschechischen Küche: Als fruchtbares Land hält die Landesküche zahlreiche Gerichte mit Gemüse, Feldfrüchten, Obst, Beeren und Pilzen bereit. Fleisch, besonders Wild, sowie Fisch und viel Getreide bereichern den facettenreichen Speiseplan. Die Einflüsse der ungarischen, bayrischen und sächsischen Küche sind deutlich zu spüren.
Türkische Küche
Die Landesküche der Türkei blickt auf eine lange Tradition zurück, zahlreiche Völker haben einen großen kulinarischen Einfluss ausgeübt, bis die heutige türkische Küche entstand. Ursprünglich geht die türkische Küche auf die Kochtraditionen der Turkvölker zurück, die sich mit denen des Kaukasus sowie des Mittelmeerraumes und der persischen, islamisch-arabischen und indischen Küche vermischt hat. Diese Fülle an Einflüssen führt zur facettenreichen türkischen Nationalküche, wie wir sie heute kennen. Da eine Vielzahl der türkischen Bevölkerung muslimisch ist, werden die islamischen Vorschriften zur Speisenherstellung befolgt: Es wird zwischen hal%u0101l (erlaubt) und har%u0101m (verboten) unterschieden.