Die schwarzafrikanische Küche: Sättigend und exotisch
Wichtigstes Utensil bei der Zubereitung ist ein Mörser, der zur Zerkleinerung der Zutaten dient. Gekochte Wurzeln oder zerkleinertes Getreide werden zu einer Masse vermischt, die das Brot und die Beilagen jeder Mahlzeit ersetzt. Der Brei wird mit den Fingern gegessen.
Zum Brei werden entweder Eintöpfe oder Soßen gereicht, um ein reichhaltiges Gericht daraus zu machen. Je nach Gebiet bestehen die Eintöpfe und Soßen aus Hülsenfrüchten und unterschiedlichen Gemüsesorten, die regionale Verfügbarkeit spielt hier eine wichtige Rolle. Fleisch wird nur selten hinzugegeben, während Fisch lediglich in den Küstengebieten zubereitet wird und Fisch und Fleisch auch in einem Gericht kombiniert werden.
Wird dennoch Fleisch in der Küche Schwarzafrikas zubereitet, greift man meist auf Geflügel zurück, beispielsweise Hühner-, Gänse-, Enten- oder Perlhuhnfleisch. Ebenso Kaninchen ist sehr beliebt. Auch in der schwarzafrikanischen Küche wird oftmals auf Bushmeat zurückgegriffen: Antilopenfleisch ist die am häufigsten verwendete Fleischsorte, ebenfalls möglich sind Schlangen, Affen, Rohrratten und Fledermäuse. Für den europäischen Gaumen zunächst ungewöhnlich scheint die Zubereitung von Insekten, so wird besonders in Botswana, Namibia sowie Simbabwe gerne auf Insekten als proteinhaltige Nahrungsquelle zurückgegriffen.
Nicht nur Maniok ist ein häufig verwendetes Lebensmittel, auch Yamswurzeln sind ein fester Bestandteil der Küche Schwarzafrikas. Blattgemüse wie Baobab Blätter wird ebenso häufig zubereitet, da diese wild wachsen und leicht erhältlich sind. Kochbananen und Ananas zählen zu den meistverwendeten Früchten, wobei Kochbananen ähnlich wie Kartoffeln gegart, gebraten oder gebacken werden und der Sättigung dienen. Zitrusfrüchte sind eine weitere beliebte Zutat in vielen Speisen. Andere Obstsorten wie Aprikosen oder Äpfel werden getrocknet bzw. gedörrt, damit sie länger haltbar sind und in Speisen weiterverarbeitet oder so auch zum Nachtisch gereicht werden.
Eine wichtige Rolle in der Küche Schwarzafrikas spielen Erdnüsse, sie werden entweder zu Öl verarbeitet oder als gesunder Vitaminspender in den Gerichten verarbeitet. Besonders typisch ist die Verwendung von Erdnussbutter. Alternativ wird Palmöl als Speisefett eingesetzt. Durch das natürlich enthaltene Carotin erhalten die Speisen eine leicht rötliche Farbe.
Für eine pikante Würze bei Gerichten der schwarzafrikanischen Küche sorgen zahlreiche Gewürze, allen voran Cayennepfeffer sowie Salz, aber auch Thymian, Zitronengras, Mohrenpfeffer, Ingwer, Kubebenpfeffer, Kurkuma, Chili, getrocknete Baobab Blätter- und Früchte machen schwarzafrikanische Speisen besonders aromatisch.
Eines der bekanntesten Gerichte ist Fufu, ein traditioneller Brei aus Kochbananen und der doppelten Menge Maniok. Speziell in Nigeria und Ghana ist Fufu die Grundlage für Mahlzeiten. Die Kochbananen sowie die Yamswurzeln werden geschnitten, für etwa eine Viertelstunde gekocht und anschließend in einem großen Mörser gestampft. So entsteht eine sehr zähe Masse, die sich zu Bällchen (ähnlich wie Klöße) formen lässt. Zusammen mit den Soßen oder einer Suppe wird Fufu mit der Hand gegessen.
Eine weitere beliebte Speise sind die sogenannten Banana Fritters, kleine Bananenküchlein, bei denen zerdrückte Bananen in einem Ausbackteig in Fett gebacken werden. In Westafrika ist Kebab ebenfalls sehr beliebt, diese arabischen Fleischspieße werden in mehreren Ländern unter verschiedenen Namen zubereitet.