Australiens Küche - die Geschichte
Die Küche Australiens scheint auf den ersten Blick sehr stark von der englischen Küche beeinflusst worden zu sein, was auf die Geschichte Australiens zurückzuführen ist. Schaut man jedoch genauer hin, entdeckt man zahlreiche Zutaten, welche die Küche des „Down Under“ einzigartig machen. Die australische Küche wird oftmals als recht fleischlastig bezeichnet, allerdings ist hier in den letzten Jahren ein Trend zu weniger fleischhaltigen Gerichten zu erkennen.
Der Wunsch nach einer „eigenen“ australischen Küche setzt sich durch, um nicht mehr als eine Kopie der englischen Küche zu gelten. Hier hat sich eine neuartige Art zu kochen etabliert, die „Modern Australian“. Dabei handelt es sich um eine frische Mischung aus stark asiatisch beeinflussten Speisen und mediterraner Küche.
Die Vielfalt der Fleischsorten ist der australischen Küche trotz des Wandels im Laufe der Jahre erhalten geblieben, allerdings bereiten die Einheimischen eher selten exotische Fleischsorten zu, diese richten sich an experimentierfreudige Touristen. In den Supermärkten sind diese Fleischsorten überall erhältlich. Fleisch vom Känguru, Büffel, Emu, Krokodil oder Strauß wird in der Regel in Restaurants in touristisch geprägten Gebieten zubereitet oder nach Übersee exportiert.
Seit kurzem entdecken jedoch Gourmetköche und Feinschmeckerrestaurants Kängurufleisch etc. wieder für ihre Speisekarte. Auf dem heimischen Grill oder in der Pfanne landen in Australien eher Rind, Huhn und Lamm, Schweinefleisch wird nur selten verzehrt.
Geschichte der Küche Australiens
Die Wurzeln der australischen Landesküche liegen in der englischen Küche der Siedler. Im 18. Jahrhundert brachten sie im Zuge der Kolonisation ihre eigene Landesküche auf den australischen Kontinent. Gemüse wurde nach englischem Vorbild meist lange gegart, Salate waren nur selten eine Beilage. Die Tradition des englischen Afternoon Tea wurde ebenfalls nach Australien übernommen, in Australien werden klassischerweise Scones mit Kürbismus verzehrt. Zu Tagesbeginn lassen sich die Australier auch gerne ein englisches Frühstück schmecken.
Der Einfluss der Küche der Aborigines auf die australische Küche ist recht gering, erst seit kurzem werden Gerichte und Zubereitungsarten der Ureinwohner auf dem Speiseplan wiederentdeckt. Das sogenannte Bush Food oder auch Bush Tucker (diese Begriffe hatten früher eine abwertende Bedeutung) setzt sich aus einheimischen Pflanzen sowie Tieren zusammen und findet gerade in der gehobenen Küche seit einigen Jahren wieder mehr Beachtung.
Gourmetköche entdecken die Zutaten, Würzungen und Soßen für ihr Speisenangebot, so zum Beispiel Buschbohnen, Buschpflaumen, Buschbananen (hierbei handelt es sich um eine kleine, süßliche Beere, die keine Gemeinsamkeiten mit einer Banane hat), zahlreiche Wurzeln von Orchideen oder Yamswurzeln. Nüsse und Samen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Beim Fleisch wird hauptsächlich auf Kängurufleisch und Hasenfleisch gesetzt, auch Wallabys sind beliebt. Ein häufig verwendetes Gewürz ist das Kaffirlimettenblatt, es hat einen zitrusartigen Geschmack.
Eine Speise, die typisch ist für die Küche der Aborigines, ist Damper. Es handelt sich hierbei um ein Brot, das traditionell über der Asche eines Lagerfeuers gebacken wird. Heutzutage wird oftmals ein Campingofen zur Herstellung von Damper verwendet. Der Teig setzt sich aus Wasser, Mehl, Salz und eventuell Milch und Backpulver zusammen. Die Herstellung von Damper verbindet die europäische Brotbacktradition mit der Tradition der Ureinwohner. Damper wird gerne zusammen mit Zuckerrübensirup (Golden Syrup) oder getrocknetem bzw. gekochtem Fleisch verzehrt. Zur Zeit der Siedler aßen die Farmarbeiter oftmals Damper mit Lammfleisch und tranken dazu Tee.
Weiterhin wird die heutige australische Küche von den Landesküchen der Nachbarn sowie auch der mediterranen Region beeinflusst: Südostasiatische Speisen und Zutaten sowie Gerichte aus Griechenland, dem Libanon und Italien bereichern die kulinarische Landschaft Australiens. Frische Meeresfrüchte und Fisch, besonders Red Snapper, werden vorwiegend entlang der Küste verzehrt. In den australischen Großstädten bieten die zahlreichen Märkte und Geschäfte ein umfangreiches Angebot an frischen Obst- und Gemüsesorten, darunter viele exotische Früchte wie Mangos, Passionsfrüchte, Litschis und Melonen. Heimische Obstsorten, die ebenfalls gerne verzehrt werden, sind Pfirsiche, Trauben aus dem Süden des Landes oder tasmanische Birnen und Äpfel. Avocados und asiatische Blattgemüse wie Pak Choi gedeihen ebenso wie Süßkartoffeln.