Was ist Inulin?
Inulin ist eine Stärkeart, die im Pflanzenreich weit verbreitet ist. Die Stärke ist aus einer langen Kette aus Zuckermolekülen aufgebaut, die aus bis zu 100 Einzelbausteinen bestehen kann. Man spricht beim Inulin auch von einem Mehrfachzucker.
Wie wird Inulin hergestellt?
Als Lebensmittel-Zutat wird Inulin überwiegend aus der Wurzel des Chicorée (Zichorie) gewonnen. Chicorée ist vielen auch als leckerer Salat bekannt.
Obwohl der Unterschied in der Schreibweise nur in einem Buchstaben liegt, darf das Inulin nicht mit dem Insulin verwechselt werden. Während das Insulin unmittelbar auf den Blutzuckerspiegel wirkt, hat der Verzehr von Inulin keinerlei Auswirkungen darauf.
Welches Gemüse & welche Pflanzen enthalten Inulin?
Reich an Inulin sind z.B. Topinambur (auch Erdapfel oder Erdbirne) genannt, Zichorien, Artischocken, Spargel und Schwarzwurzeln.
Ist Inulin ein Ballaststoff?
Ernährungsphysiologisch zählt man das etwas süßlich schmeckende Inulin zu den prebiotischen, wasserlöslichen Ballaststoffen. Prebiotische Ballaststoffe werden mit der Nahrung aufgenommen, können aber vom menschlichen Organismus im Dünndarm nicht aufgespalten werden. Prebiotika gelangen unverdaut in untere Darmabschnitte und dienen hier den natürlichen Bifido-Darmbakterien als Nahrung. Weniger erwünschte Keime und auch Hefepilze werden dadurch im Wachstum gehemmt.
Welche Wirkung hat Inulin?
Bei der Verstoffwechslung von Inulin entstehen kurzkettige Fettsäuren und Milchsäure, die zu einer Absenkung des pH-Werts im Dickdarm führen. Durch diese leichte pH-Wert-Verschiebung wird zusätzlich die Löslichkeit des Calciums erhöht und eine verbesserte Aufnahme über die Dickdarmschleimhaut begünstigt. Durch eine Quellwirkung wird das Stuhlvolumen im Darm erhöht und es tritt ein schnelleres Sättigungsgefühl ein. Insgesamt wird über die Verstoffwechslung von Inulin die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflusst und eine gesunde Darmflora stärkt das Immunsystem und fördert die Verdauung.
Was sind die Nebenwirkungen von Inulin und wie viel Inulin sollte ich täglich zu mir nehmen?
Neben den vielen positiven Eigenschaften von Inulin gibt es jedoch auch eine kleine Nebenwirkung: ein übermäßiger Verzehr dieses Ballaststoffs kann die Darmtätigkeit stärker anregen als gewünscht. Blähungen und Durchfall kann die Folge sein. Die empfohlene Verzehrmenge beträgt beim Erwachsenen 5 g täglich.
Welche Lebensmittel enthalten Inulin?
In der Lebensmittelindustrie wird Inulin auf Grund seiner Eigenschaften in Brotaufstrichen, Backwaren, Milchprodukten und Salatsaucen verwendet. Durch die hohe Quellwirkung bindet Inulin Wasser und kann als Verdickungsmittel eingesetzt werden. Der leichte Süßgeschmack hilft, andere Süßungsmittel zu reduzieren. Im Mund vermittelt Inulin einen cremigen, sahnigen Geschmackseindruck und wird deshalb sehr gerne in fettarmen Milchprodukten verwendet.
Auch bei verschiedenen GEFRO Produkten werden Sie, als Kunde, zukünftig auf der Zutatenliste den Hinweis auf Inulin finden. GEFRO möchte künftig nur noch glutenfreie Produkte anbieten und wird darum das Vollkornmehl in den konventionellen Produkten durch glutenfreies Reismehl und den zusätzlichen, ernährungsphysiologisch wertvolleren Ballaststoff Inulin ersetzen.
Für Ihre Ernährungsfragen stehe ich zur Verfügung.
Ihnen eine gute Zeit
Dr. Rita Hein
DrHein@gefro.de
Diese Zutat ist in folgenden GEFRO-Produkten enthalten: