Glutenunverträglichkeit – mehr Lebensqualität mit der richtigen Ernährung

Gluten kann Auslöser unterschiedlicher Krankheiten sein, unter anderem der Glutenunverträglichkeit.
Was ist Gluten? Wie äußert sich eine solche Glutensensitivität und welche Beschwerden treten dabei auf?
Und noch wichtiger: Wie können diese gelindert und Lebensqualität zurück gewonnen werden?
Dies und noch mehr erfahren Sie im folgenden Artikel.


Gluten als Krankheitsursache

Gluten ist der Oberbegriff für Klebereiweiße, die in den Getreidesorten Weizen (einschließlich der Urformen Dinkel/Grünkern, Einkorn Kamut), Roggen, Gerste und deren Kreuzungen enthalten sind. Die Getreidesorten enthalten unterschiedliche Mengen an Gluten, bei Weizen sind es bis zu 80%.

Man unterscheidet heute mindestens drei völlig unterschiedliche Krankheiten, die offenbar durch den Verzehr von Gluten ausgelöst werden. Schulmedizinisch bekannt sind die Zöliakie (oder einheimische Sprue) und die Weizenallergie.
Auf diese beiden Erkrankungen möchte ich hier jedoch nicht eingehen.

Berichten möchte ich über die Glutensensitivität oder -unverträglichkeit. 

Während bei der Zöliakie und auch der Weizenallergie die Diagnostik bekannt und sicher ist, existiert eine weitere Art der Glutenunverträglichkeit, bei der keine Zeichen der Zöliakie oder Weizenallergie zu finden sind. Es gibt bisher keine diagnostische Möglichkeit, eine Glutensensitivität nachzuweisen und dennoch profitieren die Betroffenen von einer glutenfreien bzw. –armen Ernährung.


Typische Beschwerden bei Glutenunverträglichkeit

Die Beschwerden der Patienten sind vielfältig und beschränken sich nicht auf den Magen-Darm-Trakt. Bei chronischer Müdigkeit, einem schlechten Hautbild mit Ekzemen, bei immer wieder auftretenden Kopfschmerzen oder auch Muskelkrämpfen, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen und Hyperaktivität oder auch Gelenkschmerzen sollte man, wenn keine organischen Ursachen gefunden wurden, an eine Glutensensitivität denken.

In der Praxis ist es schwer, der Erkrankung auf die Spur zu kommen. Manchmal hilft aber der Zufall. So im Fall einer 38 jährigen Patientin aus der eigenen Praxis. Sie wurde vorstellig aufgrund explosionsartiger Durchfälle. Die Patientin hatte mittlerweile Angst vor Dienstreisen und Besprechungen, weil sie immer darauf achten musste, dass eine Toilette in der Nähe ist. Für sie bedeutete das eine deutliche Einschränkung in ihrer Arbeits- und auch Lebensqualität. Unzählige Untersuchungen bei verschiedenen Ärzten waren ohne Befund. Sie wurde mit der Diagnose Reizdarm und der Empfehlung, eine psychosomatische Kur zu beantragen, nach Hause entlassen. Schon in den ersten Gesprächen mit der Patientin hegte ich den Verdacht, dass sie unter einer Fructoseintoleranz leidet. Ich habe damals mit ihr einen Ernährungsplan erarbeitet. Sie sollte konsequent Fruchtzucker meiden und weil sie Allergikerin ist, habe ich ihr derzeit empfohlen, einige Wochen kein Weizengluten zu sich zu nehmen. Schon nach wenigen Tagen war der Stuhlgang normal und die Patientin überglücklich. Die große Überraschung kam aber, als wir vorsichtig einen Kostaufbau probierten.

Eine kleine Menge Obst zu den Mahlzeiten waren für die Patientin kein Problem, aber ein paar Scheiben Weißbrot zum Grillen oder eine Portion Nudeln bedeuteten den Rückfall. Die nächsten Stunden waren von Krämpfen und Durchfall geprägt. Anders der Fall einer 21 jährigen Patientin aus meiner Praxis. Bei ihr war eine Fructoseintoleranz zweifelsfrei diagnostiziert worden und sie kam, um Ratschläge zur Ernährungsumstellung zu holen. Und obwohl sie ganz konsequent auf Obst und Fruchtzuckerzusatz in der Nahrung verzichtete, war ich mit dem Befinden der jungen Frau nicht zufrieden. Die Blähungen und Durchfälle hatten zwar deutlich nachgelassen, aber sie war weiterhin müde und antriebslos. Kinesiologische Tests deuteten auf Gluten als möglichen Stressor hin. Zwei Wochen strenger Verzicht auf Fruchtzucker und auf Gluten und unterstützende Darmtherapeutika brachten den gewünschten Erfolg. Die junge Frau fühlte sich wie neugeboren. Sie kann heute durchaus kleine Mengen glutenhaltige Nahrungsmittel essen, selbst ein frisches Sonntagsbrötchen mit Marmelade macht keine Beschwerden mehr.


Die richtige Ernährung bei Glutenunverträglichkeit

Eine glutenfreie Ernährung ist eine große Herausforderung für jeden Patienten. Klebereiweiß zaubert nicht nur leckere Backwaren sondern dient auch als Emulgator zum Binden von Wasser und Fett. Fettarme Joghurts oder auch Magerkäse, Streichkäse und Wurstwaren werden oft mit Gluten angereichert. Auch in Zahncremes und Medikamenten kann sich Gluten verstecken. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an glutenfreien Lebensmitteln im Handel.

Die glutenfreien Produkte sind mit dem Symbol der durchgestrichenen Ähre oder dem Claim „glutenfrei“ gekennzeichnet. Das Label mit der durchgestrichenen Ähre wird von der Deutschen  Zöliakie-Gesellschaft an Hersteller vergeben, die durch hohe Qualitätsstandards und Analysen die Glutenfreiheit ihrer Produkte garantieren können.

Wenn auch bei einer Allergie oder der Zöliakie das Einhalten einer strengen glutenfreien Kost unabdingbar ist, so ist bei einer Glutensensitvität meistens eine deutliche Reduzierung der glutenhaltigen Lebensmittel ausreichend.

Ist der Verdacht einer Glutenunverträglichkeit gegeben, ist es wichtig, einige Wochen möglichst glutenarm zu essen. In vielen Fällen ist auch diese Unverträglichkeit ein Hilfeschrei des Darms.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde Weizen mit immer höherem Klebergehalt gezüchtet. Und es werden immer mehr Weizenprodukte und Gluten über verarbeitete Lebensmittel verzehrt. Der Darm wird mit einer Flut von Weizengluten einfach überfordert und rebelliert.

Hat der Darm sich nach einer Karenzzeit erst einmal beruhigt, genügt es bei vielen Patienten, glutenhaltige Lebensmittel zu reduzieren vornehmlich über die Einschränkung von Brot, Nudeln und Kuchen im täglichen Speiseplan.


Ganz einfach geht dies mit den zahlreichen glutenfreien Produkten von GEFRO. Hier ist für jeden Geschmack das richtige dabei. Stöbern Sie gerne durch unser glutenfreies Sortiment.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

Ihre Dr. rer. nat. Rita Hein,

Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin

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Kommentare

  1. Ich schätze die Beiträge von Fr. Dr. Hein sehr. Sie sind immer sehr interessant und dabei so aufgebaut und geschrieben, dass es auch medizinische Laien sehr gut nachvollziehen und verstehen können.
    Bei mehreren Mitgliedern in der Familie mit Zöliakie sowie auch Diabetes sind wir sehr froh, dass die meisten Produkte glutenfrei sind, aber auch die stoffwechseloptimierten Produkte sind sehr wertvoll, weil sie einen schnellen Blutzuckeranstieg vermeiden.
    Dabei sind die Produkte icht nur sicher, weil glutenfrei, sondern auch lecker! Aus unserem Leben einfach nicht mehr wegzudenken.
    Danke und viele Grüße
    amai

    • Simone Kuisle / GEFRO-Team

      Hallo liebe Amai,

      vielen vielen lieben Dank für Ihren großartigen Kommentar. Wir freuen uns total über Ihre Worte. Sehr gerne geben wir das an unsere Ernährungsberaterin Frau Dr. Rita Hein weiter. Sie freut sich ebenfalls Ihnen mit Ihren Beiträgen helfen zu können. Wir wünschen Ihnen ein tolles Wochenende! Alles Liebe vom ganzen GEFRO-Team!

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