Zum Geburtstag, an Ostern, zu anderen besonderen Anlässen, aber vor allem zu Weihnachten beschenken sich die Menschen in unseren Kulturkreisen gegenseitig. Schon sehr viel älter ist die Tradition, sich und seine Liebsten zum Ende des Jahres mit Geschenken eine Freude zu machen.
Bereits die alten Römer beschenkten sich zum Jahreswechsel. Damit erhofften sie sich vor allem Glück für das neue Jahr. Dieser Brauch der Römer wurde später mit der Feier zur Geburt Christi vermischt. Sie fand ursprünglich auch zum Jahreswechsel statt und nicht, wie viele vermuten, am 24. Dezember. Die Tradition des Heiligen Abends ist auf Martin Luther zurückzuführen. Damals war es üblich, am Tag des Heiligen Nikolaus Äpfel und Nüsse an die Kinder zu verteilen. Da Luther diese Heiligenverehrung der katholischen Kirche aber ablehnte, verlegte er den Brauch des Schenkens kurzerhand auf den 24. Dezember und führte das Christkind ein.
An der Tradition des Nikolaustages änderte aber auch Martin Luther nichts: Noch heute werden am 6. Dezember die Stiefel der Kinder mit weihnachtlichen Leckereien befüllt. Wir haben auch einige Tipps, wie Sie als Erwachsener den Nikolaustag zu einem Geschenk für Sie selbst machen.
Keine Frage: Sich und seine Liebsten zu beschenken, hat Tradition. Und es macht Spaß! Dabei geht es nicht nur um die Geste, sondern vor allem um die Freude, die man dem Beschenkten damit bereitet. Das ist schließlich das Wichtigste am Fest: die Menschen, die uns am wertvollsten sind.
Unbezahlbare Zeit statt noch mehr Dinge
10.000 Gegenstände häuft ein Durchschnittseuropäer während seines Lebens an, so ein Artikel bei sueddeutsche.de. “In den Dingen, die wir aufheben, spiegelt sich unsere Persönlichkeit”, sagt der Kulturhistoriker Hannes Siegrist. “Sie festigen unsere Identität.” Dabei gibt es einen neuen Trend. Immer mehr Menschen hinterfragen ihren Konsum und reduzieren zu einem minimalistischen Lebensstil, denn zu viel Besitz kann auch zur Last werden. Warum also nicht einmal eine ganz andere Geschenkeliste zu Weihnachten erstellen. Wer sagt eigentlich, dass es immer Dinge sein müssen, die man verschenkt?
Und mal ganz ehrlich: Woran erinnern Sie sich am liebsten, wenn es um Ihre Familie und das Fest der Liebe geht? Richtig, an die Zeit, die Sie miteinander verbracht haben. Das Leuchten in den Augen Ihrer Kinder, als sie das erste Mal den Weihnachtsbaum gesehen haben, der Geruch des Gänsebratens, den Ihre Oma gekocht hat, das Geräusch des knarzenden Schnees, als Sie Ihren ersten Schneemann gebaut haben.
Zeitlose Geschenkideen zum Nachmachen
Wir haben ein paar zeitlose Geschenkideen für Sie zusammengetragen, die – so unterschiedlich sie im Einzelnen vielleicht sind – doch eines gemeinsam haben. Immer geht es um die Zeit, die Sie verschenken – an sich selbst und Ihre Familie.
1. Exklusiver Kochkurs für die Jüngsten statt Kochbuch
Jede Oma und jede Mutter hat es (oder sogar mehrere): streng gehütete Familienrezepte. Oft sind es die Leibspeisen der Kinder und Enkelkinder. Verschenken Sie doch einfach mal einen exklusiven Kochkurs! Wie oft passiert es, dass Familienrezepte im Laufe der Zeit verloren gehen, weil man einfach nicht daran denkt, die Oma oder Mutter nach einem bestimmten Rezept zu fragen? Leider viel zu oft. Deshalb nehmen Sie sich einen Nachmittag lang Zeit und bereiten Sie zusammen Ihr Lieblingsrezept zu. Gerade jetzt bieten sich natürlich Plätzchen an. Oder der festliche Gänsebraten. Was auch immer Ihr Familienlieblingsrezept ist, genießen Sie die gemeinsame Vorbereitungszeit und lassen Sie es sich schmecken!
2. Waldluft statt noch ein Parfüm
Gerade zur kalten Jahreszeit empfiehlt sich ein gemeinsamer Waldspaziergang. Die Stille genießen, frische Luft atmen, den Blick in die weite Ferne schweifen lassen. Und wenn der Schnee doch noch auf sich warten lässt, findet sich im Wald immer auch allerlei Nützliches und Schönes für Ihre Weihnachtsdekoration, zum Beispiel Tannenzapfen, Zweige oder Äste. Nehmen Sie sich – getreu der Tradition – ein Stück Natur mit nach Hause. Es braucht nicht immer Gold und Glitzer: ein einfacher Tannenzweig, eine Kerze, vielleicht ein paar Nüsse und Mandarinen, die Sie zuhause arrangieren. Fertig ist die perfekte und stimmungsvolle Dekoration. Und was gibt es Schöneres, als sich nach einem Winterspaziergang bei einer gemeinsamen Suppe aufzuwärmen? Wir empfehlen passend zum Thema z. B. eine Wurzelgemüsecremesuppe mit knuspriger Petersilie oder eine herzhafte Schwammerlsuppe mit Knöpfle.
3. Gemeinsam musizieren statt der nächsten CD
Laut einem Artikel von WELT ONLINE ist Musik ein gewaltiger Stimulus für unser Gehirn. Musizierende Kinder lernen besser Fremdsprachen, Menschen brauchen im Alter oft länger kein Hörgerät, wenn sie selbst Musik gemacht haben. Die Liste der nachgewiesenen positiven Effekte wird immer länger. Vor allem aber macht Musik eines: glücklich. Wann haben Sie das letzte Mal mit Ihrer Familie gesungen? Gemeinsames Musizieren weckt die Adventsstimmung wie kaum etwas Anderes. Oder haben Sie sich noch nie dabei ertappt, ein leises „Stille Nacht“ vor sich herzusummen, während Sie auf dem Weg zur Arbeit im Auto saßen? Perfektion ist dabei völlig zweitrangig. Es geht ausschließlich um den Spaß an der Sache. Probieren Sie es aus und verschenken Sie eine gemeinsame Singstunde im Kreis Ihrer Freunde. Wir wünschen Ihnen ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest!