Den Cholesterinspiegel natürlich senken

Die Diagnose “erhöhter Cholesterinspiegel” ist in aller Munde und führt häufig zu Verunsicherung hinsichtlich der Ernährung und gleichzeitig zu Unzufriedenheit aufgrund scheinbar verbotener Lebensmittel. Was darf ich überhaupt noch essen und was nicht?
Dabei kann eine cholesterinbewusste Ernährung so viel leichter sein als man denkt!
Wie einfach dies sein kann und welche Lebensmittel Sie hierbei ideal unterstützen, erfahren Sie im folgenden Blogbeitrag von unserer Frau Dr. rer. nat. Rita Hein.

Mit der Diagnose „erhöhter Cholesterinspiegel“ bekommt der Patient heute oft sofort ein Rezept für einen sogenannten Cholesterinsenker und eine Liste mit verbotenen Lebensmitteln. Die Liste der möglichen Nebenwirkungen bei den Cholesterinsenkern ist lang und macht vielen Menschen Angst. Die Liste der zu meidenden Lebensmittel ist ebenso lang. Und Verbote bringen Frust. Nie wieder den geliebten Schweinebraten, das Frühstücksei oder den leckeren Biskuitkuchen? Das ist doch kein Leben mehr!


Grundsatz: Es ist verboten, sich etwas zu verbieten

Wir zwingen uns, das Gesunde zu essen und träumen insgeheim von der fetten Bratwurst.
Meine Empfehlung: Verzichten sie auf Verbote! Vorsätze wie: “Ab morgen esse ich keinen Braten mehr” oder “ab jetzt nur noch Vollkorngetreide” sind zum Scheitern verurteilt. Die Gedanken kreisen permanent um das verbotene Lebensmittel und irgendwann werden wir schwach. Dann folgt ganz schnell die Einstellung: „Jetzt ist es auch egal!“
Bevor wir uns dann mit Verboten kasteien, nehmen wir doch lieber das Medikament.

Ich arbeite in meiner Praxis gerne mit Empfehlungen und versuche, den Patienten den Mund wässrig zu machen. Sie sollen mit dem Satz: „Eine cholesterinbewusste Ernährung ist viel leichter als ich es mir vorgestellt habe“ meine Praxis verlassen.


Lebensmittel, die eine cholesterinbewusste Ernährung unterstützen

Nüsse

Nüsse sind reich an ungesättigten Fettsäuren

Sie essen gerne Nüsse, Samen und Kerne? Wunderbar! Nüsse haben ein sehr gutes Fettsäureprofil. Sie sind reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die sich günstig auf den Cholesterinspiegel auswirken. Unter allen Nussarten weisen Walnüsse oder Hanfsamen (Hanfnüsse) den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren auf.

Zudem liefern Nüsse eine geballte Ladung an Vitaminen und Mineralstoffen und sind hervorragende Lieferanten für Vitamin E, ein kraftvolles Antioxidans.
Genießen Sie doch öfter mal einen leckeren Rote Beete Salat mit Walnüssen oder verfeinern Sie Ihren (Obst-) Salat, das Müsli oder eine Cremesuppe mit dem GEFRO Omega Kerne/Samen-Mix.


Fisch

Sie essen zwar ganz gerne Fisch, aber er ist in Ihrer Alltagsküche leider immer noch ein Stiefkind? Schade, denn Fisch hat es in sich: Hochwertiges Eiweiß, die fettlöslichen Vitamine, mehrfach ungesättigte Fettsäuren machen den Fisch zu einem ernährungsphysiologisch wertvollen Lebensmittel.

Lachs oder Makrele sind eine wertvolle Quelle an Omega-3-Fettsäuren. Diese verbessern die Fließeigenschaft des Blutes und schützen unsere Gefäße vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Warum also nicht zur abendlichen Brotzeit statt Käse oder Wurst geräucherten Lachs mit Meerrettich oder ein Stückchen Makrelenfilet? Zusätzlich empfehle ich für die tägliche Kost ein Omega-3 reiches Speiseöl.


Obst und Gemüse

Sie essen gerne Obst und Gemüse?

Obst und Gemüse sind nicht nur reich an Mineralstoffen und Vitaminen, sondern auch an Ballaststoffen. Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile von Lebensmitteln. Man unterscheidet unlösliche Ballaststoffe (Zellulose und Lignin), zum Beispiel in Getreide, und lösliche Ballaststoffe (Pektin, Inulin), die vor allem in Obst und Gemüse vorkommen.

Die Wirkung von Ballaststoffen auf die Verdauung kennen wir alle. Die Ballaststoffe gelangen unverdaut in den Dickdarm. Ballaststoffe binden im Darm sehr viel Wasser und quellen auf. Dadurch wird das Stuhlvolumen vergrößert und gleichzeitig die Passagezeit verkürzt. Aber Ballaststoffe können noch mehr: Sie helfen, auf natürliche Art den Cholesterinspiegel zu senken.

In unserem Organismus ist das Cholesterin u.a. Basissubstanz für die Gallensäuren. Die Gallensäuren werden in der Gallenblase gespeichert und bei Bedarf für die Fettverdauung in den Dünndarm entlassen. Essen wir zu wenig Ballaststoffe, gelangen die Gallensäuren in den Dickdarm, werden wieder ins Blut aufgenommen und zur Gallenblase zurück transportiert.

Essen wir jedoch genügend Ballaststoffe, wird ein Teil der Gallensäuren durch diese Stoffe gebunden und ausgeschieden. Anschließend muss dann die Leber aus Cholesterin neue Gallensäure synthetisieren mit der Folge, dass der Cholesterinspiegel im Blut sinkt.

Und denken Sie bei Ihrer Gemüseauswahl auch mal an Hülsenfrüchte, Artischocken und Ingwer.


Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte sind reich an Saponinen, die zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen gehören. Aufgrund ihrer besonderen Struktur, sind Saponine in der Lage, einen unlöslichen Saponin-Cholesterin-Komplex zu bilden, der anschließend ausgeschieden wird. Gleichzeitig binden Saponine auch noch Gallensäure. Das bedeutet, Saponine haben hier eine doppelte Wirksamkeit.


Artischocken

Die Inhaltsstoffe der Artischocke regen den Gallefluss an. Mit der Gallenflüssigkeit gibt die Leber Cholesterin ab, so dass dem Blutkreislauf weniger Cholesterin zur Verfügung steht.

Ingwer

Ingwer als Gewürz oder Tee verwendet mildert Übelkeit und Erbrechen. Forschungen zeigen, dass die Scharfstoffe im Ingwer (Gingerole) die Leber anregen, vermehrt Gallensäuren aufzubauen. Wie schon beschrieben, braucht die Leber dafür das Cholesterin als Bausubstanz.

Liebe Leser, Gemüse, Obst oder Salat passen zu jeder Mahlzeit. Zur Brotzeit frischen Rettich, Tomaten, Radieschen oder Gurken, zum Frühstück ein Gläschen Gemüse- oder Obstsaft, zum Mittagstisch einen frischen Salat – klingt das nicht verlockend?

Essen Sie bunt und abwechslungsreich. Es ist gar nicht notwendig zu wissen, welche gesunden Wirkstoffe man durch den Verzehr von Obst und Gemüse, Nüssen usw. aufnimmt. Entscheidend ist, dass man weiß, dass jede Portion einen wahren Cocktail an Schutzstoffen für unseren Körper liefert.


Wissen Sie noch? Es ist verboten sich etwas zu verbieten!

Gönnen Sie sich trotz einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ab und zu den Burger, die Pommes, den Braten, den Kuchen oder etwas anderes, wonach Ihnen der Sinn steht. So kommt die Unzufriedenheit gar nicht erst auf und Sie werden Ihre Lieblingsgerichte genießen und schätzen. Diese Belohnungen sollten etwas Besonderes sein, etwas nicht Alltägliches, etwas, worüber Sie sich freuen.


Herzlich,

Ihre Dr. rer. nat. Rita Hein,

Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin

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